Uncertain States – Affective Societies
Zones of Conflict and Pain:
Affektive Dynamiken von Bildzeugenschaft im Internet

Künstlergespräch

Bilder von Konflikten, Krieg und Flucht sind in unserem alltäglichen Leben omnipräsent. Obwohl diese Form medialer Zeugenschaft kein neues Phänomen ist, hat das Internetzeitalter die affektiven Dynamiken von Bildern politischer Konflikte erheblich gesteigert.

Ausgehend von ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Bildern aus dem Internet und den Sozialen Medien diskutieren Reza Aramesh und Kerstin Schankweiler die De- und Rekontextualisierung ikonischer Bilder der Gewalt und des Leids.

Wie kann man mit diesen affizierenden Bildern umgehen und welche Rolle spielen wir als Betrachter/innen? Was ist das Politische des Affektiven? Wie kann mediale Zeugenschaft in der Kunst ästhetisch reflektiert werden? Und welche neuen Perspektiven eröffnen künstlerische Praktiken der Remediation von Bildern aus sogenannten Krisengebieten?

Reza Aramesh ist Maler, Fotograf und Bildhauer, geboren in Ahwaz (Iran), lebt in London. Er entnimmt seine Motive Kriegsfotografien aus Archiven, Presse, Internet und den Sozialen Medien, die über historische und aktuelle Konfliktsituationen in Vietnam, Palästina, Irak, Afghanistan und Korea berichten.

Kerstin Schankweiler ist Kunsthistorikerin und Postdoktorandin im Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ und forscht dort zu affektiven Dynamiken von Bildern in Zeiten von Social Media.


Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Emotionen und ihre Effekte. Affektive Dynamiken von Flucht und Migration“.

Eine Kooperation der Akademie der Künste mit dem Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ der FU Berlin.

Welche Rolle spielen Affekte in den gesellschaftlichen und kulturellen Umwälzungen, die unsere globalisierte Welt derzeit bestimmen? Wie tragen Emotionen zum Eindruck gesellschaftlicher Stabilität und Sicherheit bei, wie provozieren sie aber auch Unsicherheit, Gefährdung und Ausgrenzung? Welche affektiven Dynamiken begleiten den Verlust vertrauter Umgebungen und welche Gefühle fördern, welche erschweren die Ankunft in neuen Lebenswelten? Wie wird mit Emotionen Politik gemacht und warum ist dem argumentativ oft nur schwer etwas entgegen zu setzen?
Die Veranstaltungsreihe nimmt die Gegenwartskunst als herausragenden Ort der Reflexion von Gefühlen und Affekten im Kontext von Flucht, Migration und Mobilität in den Blick. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin treten dabei in Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, Werken und Themen der Ausstellung „Uncertain States“.

Der interdisziplinäre Forschungsverbund „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin untersucht die fundamentale Bedeutung von Affekten und Emotionen für das soziale Zusammenleben in mobilen, vernetzten und mediatisierten Welten des 21. Jahrhunderts.

Affective Societies

Freitag, 28.10.2016

16 Uhr

Hanseatenweg

Halle 2

Gespräch zwischen dem Künstler Reza Aramesh und der Kunsthistorikerin Kerstin Schankweiler

In englischer Sprache

Im Rahmen der Reihe „Emotionen und ihre Affekte. Affektive Dynamiken von Flucht und Migration“, eine Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ der Freien Universität Berlin

Eintritt mit Ausstellungsticket (€ 8/5)

Weitere Veranstaltungen der Reihe:
11.11., 25.11., 9.12., 6.1. und 13.1., jeweils 16 – 18.30 Uhr

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-1000
E-Mail: ticket@adk.de